Die Off-page Suchmaschinenoptimierung ist eine Teildisziplin der Suchmaschinenoptimierung und umfasst alle Massnahmen, die Sie ausserhalb Ihrer Website vornehmen können. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um das Thema Linkaufbau. Während Sie mit der On-page Optimierung erst die Basis schaffen, sind externe Links (d.h. Links von anderen Seiten) unabdingbar für ein gutes Ranking Ihrer Website. Dementsprechend fällt der grösste Aufwand bei der Off-page Optimierung an. In diesem Beitrag finden Sie wertvolle Grundsatzinformationen und jede Menge praktische Tipps zum Linkaufbau.
Grundsätzliches zum Linkaufbau
Die wahre Kunst der Suchmaschinenoptimierung besteht im Linkaufbau. Je öfters Ihre Website von anderen Webseiten verlinkt ist, desto besser. Die Linkpopularität (Anzahl der externen Links auf Ihre Website) alleine ist allerdings noch NICHT entscheidend für ein gutes Ranking. Jeder Link wird von Suchmaschinen unterschiedlich bewertet. So ist es möglich, dass eine Website mit nur wenigen aber qualitativ hochwertigen Links höher gelistet wird als eine Website mit sehr vielen aber schwachen Verweisen.
Anders als für die Onpage-Optimierung gibt es für den Linkaufbau keine allgemein gültige Anleitung. Es führen verschiedene Strategien zum Erfolg. Die nachstehenden Tipps haben sich in der Praxis bewährt:
1. Themenrelevante Links
Versuchen Sie möglichst viele Links von themenrelevanten Seiten zu gewinnen. Diese haben deutlich mehr Gewicht als andere Links, auch wenn der PageRank tiefer liegt. Wie Sie themenrelevante Links finden, erläutere ich später in diesem Kapitel. Hier die Kurzversion: Wenn Sie beispielsweise auf das Keyword „Modellhubschrauber“ optimieren, überprüfen Sie die ersten 100 Webseiten konsequent auf Verlinkungsmöglichkeiten.
2. Linktext
Achten Sie wenn immer möglich darauf, dass im Linktext einer verweisenden Seite ein wichtiges Keyword vorkommt. Suchmaschinen, allen voran Google, messen dem Linktext eine hohe Bedeutung zu. Wenn viele Webseiten mit dem Linktext „günstige Gebrauchtwagen“ auf Ihre Zielseite verweisen, steigt dadurch die Relevanz dieser Seite für den entsprechenden Suchbegriff. Die Folge ist eine höhere Position in der Ergebnisliste.
Achtung: Falls 90% der Links auf Ihre Zielseite denselben Linktext aufweisen, signalisiert dies den Suchmaschinen, dass die Verweise manipuliert sind. Die Formulierungen der Linktexte sollten daher immer leicht variieren!!! Verwenden Sie statt der Haupt-Keywords auch andere Begriffe oder schlicht Ihren Domainnamen.
Spezial-Tipp: Rechschreibefehler
Integrieren Sie gelegentlich einen Tippfehler in den Linktext, wenn Sie schon einige Verweise mit Ihrer Wunschformulierung haben. Rechtschreibefehler im Linktext tragen zu einem natürlich wirkenden Linkmuster bei.
3. Mehrere Links derselben Domain
Bemühen Sie sich stets mehr als einen Link derselben Domain zu bekommen. Je öfters eine Website über Sie „spricht“, desto wichtiger erscheint diese den Suchmaschinen.
4. Deep Links
Viele Suchmaschinenoptimierer beschäftigen sich zu stark mit der Optimierung der Homepage. Tipp: Nutzen Sie jede Gelegenheit auf Ihre Unterseiten zu verlinken (Deeplinks).
Nebenbei muss ein Link nicht immer auf die Zielseite verweisen, um nützlich zu sein. Grundsätztlich stärkt jeder Link auf Ihre Domain die Rankingpower der gesamten Website.
5. Artenvielfalt
Webkataloge und Artikelverzeichnisse sind besonders zu Beginn des Linkaufbaus eine gute Möglichkeit, wie Sie schnell, einfach und meistens kostenlos eingehende Links zu Ihrer Website generieren können. Beschränken Sie sich aber nicht ausschliesslich auf diese Strategie. Ihre Links sollten aus den unterschiedlichsten Ecken des Internet stammen. Artenvielfalt lässt Ihr Linkprofil natürlich erscheinen und spielt bei der Google Optimierung eine wichtige Rolle.
6. Linktausch
Tauschen Sie Links! Getauschte Links auf der Basis von Gegenseitigkeit (sogenannte Reciprocal Links) nützen der Position Ihrer Website zwar nicht besonders viel, aber sie machen Ihr Linkprofil natürlicher. Eine clevere Strategie, wie Sie aus Suchmaschinensicht dennoch etwas davon haben, ist die Linkwäsche. Hier werden die Links im Dreieck oder gar im Viereck getauscht.
7. Herkunft der Links
Wenn Ihre Schweizer Website 80% aller Links von amerikanischen Seiten erhält, werden Sie bei Google Schweiz wohl kaum auf den vorderen Rängen rangieren. Selbst wenn Sie Importgüter aus den Vereinigten Staaten anbieten, sollten die meisten Ihrer Links aus der Schweiz kommen.
Entgegen den meisten SEOs vertrete ich allerdings die Meinung, dass Sie Ihre Website mit der Domainendung .ch oder .at durchaus auf Platz 1 bei Google Deutschland bringen können. Je mehr (starke) Links Ihre Website aus einem bestimmten Land hat, desto wichtiger wird es für dieses.
8. Ausgehende Links (Outbound Links)
Verlinken Sie Ihre Website auch nach aussen! Damit signalisieren Sie den Suchmaschinen, dass sich Ihre Webpräsenz in das natürliche Verlinkungsschema des Internet einfügt und Links nicht nur für sich behält. Tipp: Verlinken Sie dabei nur themenrelevante Webseiten, die zu einem gegebenen Keyword selbst gut gerankt sind. Vermeiden Sie in jedem Fall bunte Linklisten zu allen möglichen Themen.
9. Zeitlicher Verlauf des Linkwachstums
Linkaufbau ist ein langfristiger und stetiger Prozess. Ein plötzlicher Anstieg des Linkwachstums kann von Suchmaschinen als unnatürlich und folglich als Manipulationsmanöver eingestuft werden. Meinen Sie nicht, Ihre Website binnen einer Woche in 100 Webkataloge eintragen zu müssen. Ziehen Sie den Linkaufbau besser in die Länge. Wenn Ihre Domain bislang 10 neue Links pro Monat erhalten hat, erhöhen Sie die Kadenz im Folgemonat auf 30, dann auf 50, anschliessend auf 100 neue Links etc. Ein stetiges Linkwachstum wird aus Sicht der Suchmaschinen als positives Signal gewertet.
10. Unterschied zwischzen „Do Follow“ und „No Follow“
Zur Prävention von Spam hat Google in Zusammenarbeit mit Yahoo und MSN im Januar 2005 den NoFollow-Standard eingeführt. Seither werden Links mit dem Quelltext Link insoweit ignoriert, als dass die Zielseite NICHTS von der Power der verweisenden Webseite abgewinnt. Seither verwenden die meisten interaktiven Seiten wie Blogs, Foren und Gästebücher das Link-Attribut rel=“nofollow“. Die Postings der Besucher werden einfach zu oft dafür missbraucht, Links auf die eigene Website zu setzen ohne dabei einen qualitativen Kommentar zu hinterlassen.
Nun stellt sich die Frage, ob Sie sich überhaupt noch um Links mit dem NoFollow-Attribut bemühen sollen. In Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung profitiert Ihre Website schlisslich nur von Links denen kein NoFollow angehängt ist.
Tipp: Investieren Sie Ihre Zeit besser woanders, auch wenn NoFollow-Links nichts schaden. Ausnahmen sind Websites die zielgerichte Besucher bringen (z.B Wikipedia). NoFollows können Sie sich mit der kostenlosen Toolbar von SEOmoz bequem beim Surfen anzeigen lassen (Anmeldung erforderlich).
11. Links die Sie nicht benötigen
• Verweise zur Ihren Webseiten, die ständig On- und Offline gehen, vermitteln den Suchmaschinen ein negatives Signal und stehen unter dem Verdacht gemietet zu sein und.
• Verzichten Sie auf Links aus der Fusszeile! Da dieser Bereich klassischerweise für Sponsoren verwendet wird, erscheinen solche Links als unnatürlich.
• Machen Sie einen grossen Bogen um Linkfarmen! Diese erkennen an übermässig vielen Links im Verhältnis zu wenig Text.
• Zuviele Links aus „schlechter Nachbarschaft“ (bad neighbourhood) sind ein klares Negativsignal. Vermeiden Sie Links von Websites über Sex, Arzneimittel, Glücksspiele etc. (ausgenommen Ihre Webpräsenz beschäftigt sich mit Themen dieser Art). Ausserdem sollten Links nicht von verräterischen Begriffen wie „Partnerlinks“, „Sponsoren“, „Werbung“ usw. umgeben sein.
• Setzen Sie nicht ausschliesslich Links auf Webseiten mit einem hohen PageRank. Wenn Sie bereits über Links von Webseiten mit unterschiedlichem PageRank verfügen und an einem Tag plötzlich 15 neue Links hinzukommen, die allesamt einen PR-Wert von 6 oder 7 aufweisen, ist dies für Google ein klarer Manipulationsversuch. Ausserdem sollten Sie sich sowiso nicht massgeblich am PageRank orientieren!